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15 March 2011

Wasserkraftwerke am oberen Mekong - das Ende von Fischreichtum und dem Tonle Sap?

Wasserkraftwerke sollen am Mekong zu Dutzenden gebaut werden, vor allem in Laos, aber auch in China.
Letztere fragen garantiert niemanden um Erlaubnis.


 Eines der ersten Staudammprojekte wird von einer thailändischen Firma gebaut, der Strom geht zu 95% nach Thailand. Vietnam ist sauer, auch in seiner Funktion als Interessenvertreter Kambodschas ?



Vietnam and Laos split over Mekong dam [-Vietnam now has a taste of what it did on the Sesan Rover]

Source: Eco-business.com

Bangkok, March 13 - The plan by Laos to build a large dam across the Mekong River at Xayaburi is not just raising serious concerns about its potential environmental impact, but also creating some tension between Laos and Vietnam.

And for the first time, concerns about the effects of building dams on the river have spilled in a big way across international boundaries.

The Mekong spans six countries and directly or indirectly supports the livelihoods of tens of millions of people.

The US$3.5 billion (S$4.5 billion) 1,260MW hydropower project is being built by Thai company CH Karnchang. Thailand is expected to buy 95 per cent of its power.


Wo ist nun das Problem für Kambodscha und Vietnam?


Ein Blick auf die Karte hilft:





Führt der Mekong Hochwasser, also von ca. April bis November, fliesst das Wasser (auch) von Phnom Penh aus in Richtung Siem Reap, und zwar durch den Tonle Sap River in den Tonle Sap See.


Dieser See steigt dann um ca. 6-8 m an, vergrössert sich enorm auch in der Fläche, der grösste Binnensee ganz Südostasiens entsteht.


Wenn der Wasserstand des Mekong am Ende der Regenzeit sinkt, dann kehrt der Tonle Sap seine Fliessrichtung um, das Wasser fliesst also aus dem See wieder zurück durch den Fluß bis nach Phnom Penh, wo es in den Mekong Richtung Delta (bei Saigon) fliesst.


Am Ufer des Sees und des Flusses leben Millionen Menschen, und die Artenvielfalt ist legendär.

 
Wels aus dem Mekong


Staudämme sind logischerweise für Fische etc schwer passierbar, und die Unterlieger Kambodscha und Vietnam haben grosse Befürchtungen den Fischreichtum betreffend.
Sicher kann man mit Fischtreppen etc Abhilfe schaffen, allerdings habe ich da schon erstaunliche Fehlkonstruktionen gesehen, die absolut sinnlos waren, auch in Deutschland.


Problem: Man ist geizig, will alles Wasser durch die Stromturbinen jagen, also zweigt man nur ein Minimum für die Fischwasserwege an den Turbinen vorbei ab, und dann war es das mit der Artenvielfalt und den Fischerträgen. Man kann auch in Europa regelrechte Alibi-Fischaufstiege sehen, die mit minimalen Wasserdurchflüssen arbeiten, und deren Stufen absolut unüberwindbar sind für die Jungfische und selbst für Amphibien.


Kambodscha hat darüber hinaus die Befürchtung, und die ist absolut berechtigt, dass die Scheitelabflüsse des Mekong durch den Rückhalteeffekt der geplanten 11 Staudämme im Oberlauf des Mekong deutlich niedriger ausfallen werden.


Auf Deutsch: Wasserstand im Mekong fällt, Wasser fliesst nicht mehr genügend Richtung Tonle Sap See.
Weniger Wasser, weniger Fisch.


Durch die Mekong-Staustufen werden die Pegelstände des Mekong sinken, das "Gefälle" in Richtung See wird kleiner, weniger Wasser fliesst dorthin, der maximale Seewasserspiegel fällt deutlich.



But the Xayaburi dam is being called an environmental disaster in the making by local Thai activists and a range of non-governmental organisations, from the World Wide Fund for Nature to International Rivers.

Concerns centre on the disruption to the hydrology, or water regime and patterns, of the Mekong, which would in turn severely affect fish catch.

The dam is one of six planned for the 1,100km-long stretch of the river from Chiang Saen in northern Thailand to Vientiane in Laos. There is concern that it will be the worst culprit in terms of ‘disconnecting’ the lower river from its upper reaches - severely reducing aquatic life in terms of volume and biodiversity.



Es wird auf alle Fälle richtig Ärger geben, wenn durch die Staudämme in Laos das Ökosystem am Unterlauf des Mekong kippen sollte und Millionen Menschen ihre Existenzgrundlage verlieren.


Kriege wurden schon aus weit geringeren Anlässen geführt. Man denke nur an den Preah-Vihear- Trouble...


hab das Pic vom Wels ausgetauscht. Dank an den aufmerksamen Leser.

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