Die veröffentlichte Meinung nicht nur in Kambodscha benennt als Anlass für das erneute Scharmützel am Preah Vihear Temple die jüngst erfolgte Verurteilung zweier PAD-Mitglieder zu drastischen Gefängnisstrafen in Kambodscha: 8 Jahre für Veera und 6 Jahre für seine Sekretärin. Die anderen 5 Grenzverletzer wurden abgeschoben, aber die beiden PAD-Gelbhemden waren Wiederholungstäter und kamen beim ersten Mal glimpflich davon. Kambodschaner werden bei illegalem Grenzübertritt nach Thailand nicht verhaftet, sondern erschossen. Das sollte man stets im Hinterkopf haben. Die Thais können sich also kaum beklagen.
Meine Wenigkeit tendiert eher zu der Meinung, dass der Grund für das erneute Scharmützel in Thailand liegt, und nur in Thailand. Es geht überhaupt nicht um einen Tempel, der schon 1962 vom UN-Gerichtshof Kambodscha zugesprochen wurde, womit eine 8jährige Besetzung seitens Thailand seit 1954 (Kambodschas Unabhängigkeit) beendet wurde, und es geht auch nicht um berechtigte Ansprüche der dummen PAD-Faschisten und auch nicht um die Erhebung dieses Khmer-Tempels zum Weltkulturerbe in 2008.
Schon rein aus topographischen Gründen wäre es sinnvoll, den an der Grenze liegenden Tempel touristisch gemeinsam zu erschliessen, denn das Plateau ist von Thailand sehr viel einfacher zu erreichen als von Kambodscha, wo ein steiler Aufstieg zu bewältigen ist (Bild Hintergrund)
Dazu ein gemeinsames Visum, wie schon lange geplant, für Thailand und Kambodscha, und alle könnten vom Weltkulturerbe profitieren. Beim deutsch-polnischen Landschaftspark vom Linne (Fürst Pückler) funktioniert das ja auch, und ASEAN-Staaten sind sie beide. Alles könnte so einfach sein... und profitabel.
Es geht in der Sache aber um etwas ganz anders, nämlich darum, sich innerhalb Thailands gut ins Licht zu setzen bei den bevorstehenden Wahlen, und das machen die regierenden "Demokraten" unter PM Abhisit und auch die anderen Parteien des rechten Flügels mit dem Ablenkungsmanöver "nationalistische Karte".
Wäre es nicht Preah Vihear, dann wäre es eben Angkor Wat, welches ja sowieso die Thai erbaut haben,
so meint zumindest ein Historiker in Thailand, ein Professor gar. Der meint das ernst. Vollpfosten ;)))
Thailand hat gerade 2010 zum wiederholten Male Massaker an friedlichen Demonstranten in Bangkok verübt, und niemand wird dafür zur Rechenschaft gezogen, es gibt nicht einmal eine Untersuchung.
Die Ähnlichkeit mit dem Koh Pich-Brückendrama in Phnom Penh ist frappierend, auch wenn die Ereignisse in Thailand eine ganz andere Qualität haben.
Warum nicht, das dürfte klar sein: Die Verantwortlichen sind die Machthaber, wohlwollend gedeckt vom greisen König und seiner Thronratclique, und die Militärführung, das eigentliche Machtzentrum des Landes.
(Hintergrund ausführlich dargestellt in www.schoenes-thailand.de ) DIE Site überhaupt für "Land of Smile"-Touristen denen die rosarote Brille "alles so supi" abhanden gekommen ist)
Ein guter Freund machte mir den SPIEGEL zugänglich, die aktuelle Ausgabe, und darin ist das corpus delicti, der Massenmord recht gründlich beschrieben, und auch ein Interview mit Robert Amsterdam, der den Fall vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag bringt.
Und sie alle wissen, dass niemand sie zur Rechenschaft ziehen wird, und sie wissen dass sie eine freie Wahl nicht mit thailandinternen Themen gewinnen können. Also versuchen sie es mit der nationalistischen Karte als "Retter des Vaterlandes". Oder sie blasen die Wahl gleich ganz ab mit dem Verweis auf einen "nationalen Notstand".
Nun droht allerdings Ungemach und möglicher Gesichtsverlust durch eine Klage, die im Auftrag des 2006 weggeputschten Premiers Thaksin am internationalen Gerichtshof in Den Haag eingereicht wurde.
Die Reaktion der westlichen "Bürgerrechte/Menschenrechte-Verteidiger" war in der Tat beschämend.
Es gab weder eine Medienkampagne "Kein Urlaub in einem Terrorstaat" noch gar ein UN-Embargo.
Im Gegenteil: Schwesterwelle lobte die guten Beziehungen zu Thailand. Vollpfosten.
Weiter im Text: Das SPIEGEL-Interview mit dem Kläger:
Ob nun Thailand das Abkommen über den Internationalen Strafgerichtshof ratifiziert hat oder nicht,
so wie es auch die USA, Israel und andere übrigens nicht ratifiziert haben,
all das würde den Gesichtsverlust nicht verhindern, den eine Verurteilung Thailands zur Folge hätte.
All das wissen Abhisit und die Puppenspieler die ihn steuern ganz genau.
Und auch die Regierung Kambodschas wird diesen Fall genauestens beobachten.
Grund dazu haben sie... und dabei geht es nicht nur um Preah Vihear...
um aber mein Gastrecht hier nicht weiter schamlos zu missbrauchen, schweige ich jetzt.
Trau schau wem








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